Bilderbuch Seyda
Wettbewerb zum Schul- und Heimatfest 2009.
Jeder Teilnehmer erhält einen Preis, 3 Hauptpreise sind der Besuch des Fernsehturms in Berlin. Es geht darum, zu den Dingen, die bei uns passiert sind, Bilder zu malen. Natürlich kann man auch noch andere Geschichten, lustige oder bemerkenswerte, dazu fügen. Abzugeben bis zum 20. Mai im Pfarramt Seyda. Die Bilder werden, soweit technisch möglich, in der Festschrift für das Heimatfest publiziert, und sollen auch in einer Ausstellung in der Kirche zu sehen sein.
Als Vorlage für die Bilder könnte man auch in Frau B. Schiepels Buch „Heimatgeschichten“ Anregungen finden.
1150
Flamen besiedeln unsere Gegend. Sie kommen von der Nordseeküste, mit Planwagen, wo sie all ihre Habe aufgeladen haben. Sie gründen Dörfer, bauen Häuser und Kirchen.
1350
Ritter der Burg Sydow nehmen an einem Ritterturnier teil
1450
Die Burg Sydow auf dem Berg hat feste Mauern, eine Zugbrücke, einen doppelten Burggraben. Davor entsteht die Stadt: Häuser am Markt, die Kirche.
1501
Der Kurfürst Friedrich der Weise kauft Seyda und 15 umliegende Orte für 20.000 Meißner Gulden von den alten Burgherren.
1505
In einem Landbuch lässt der Kurfürst alles aufschreiben: Jedes Haus, und wie viel Acker jeder hat, wie viel Kühe, wie viel Schweine usw.
1509
Der Kurfürst Friedrich der Weise lässt in Seyda ein Gestüt einrichten. Die Pferde sind für die Postkutschen bestimmt, und für die Jagd.
1528
Dr. Martin Luther kommt mit einer Visitationskommission nach Seyda, führt viele Gespräche und ordnet den Bau einer Schule und eines Hospitals an.
1605
Das Amtshaus wird aus den alten Steinen der Burg Sydow gebaut.
Nach 1605
Aus der Stadt und den Dörfern müssen die Bauern und Bürger Abgaben zum Amtshaus bringen: Eier, Getreide, Feldfrüchte, Feuerholz u.a. Alles wird ordentlich aufgeschrieben. Es ist dafür bestimmt, Familienmitglieder des Kurfürsten, die auf der Lichtenburg bei Prettin wohnen, zu versorgen.
1629
Seyda, gemalt von Dillich; die Kirche hat einen ganz großen und einen kleinen Turm, 5 Glocken. Die Stadt besteht aus Fachwerkhäusern. Das Amtshaus steht schon.
1635
Der sächsische Kurfürst ist zur Jagd in der Seyda Heide. Er wohnt im Jagdschloss Glücksburg, was auch einen Wildgarten mit Wildschweinen hat.
1701
Der Alchimist Kunkel experimentiert in der Heide, bei Glücksburg.
1708
Am 26. August schießt ein Jägerbursche einen Vogel von einem Strohdach ab. Daraufhin entzündet sich ein Feuer, was 23 Bürgerhäuser und die Kirche vernichtet. Nur das Amtshaus bleibt stehen. Eine große Katastrophe!
1711, 1. Advent
Die neue Kirche wird eingeweiht
1717
Es kommt wieder eine Glocke in den Kirchturm. Sie ist heute noch dort. Mit einem Flaschenzug wurde sie über ein großes Seil hinaufgezogen. Dazu mussten viele Männer und alle Schulkinder mithelfen zu ziehen.
1719
Kurfürst August der Starke jagt in der Heide. Er schießt einen kapitalen Hirsch, dessen Geweih 18 „Enden“ hat. Die Schöne Säule wird errichtet.
An der „Kalten Küche“ lagert die Jagdgesellschaft, legt eine „Strecke“ (lauter Hirsche, Rehe, Hasen) und macht ein Picknick. Dazu wird ein großer Baum gefällt, um eine Tischplatte zu haben.
1795
Ein Raubmord in der Heide. Ein alter Mann, der sein ganzes Geld im Beutel dabei hat, wird überfallen und erschlagen.
1813
Treffen bei Gadegast: Mit Kanonen, auf Pferden und zu Fuß kämpfen ein paar hundert Franzosen und Sachsen gegen Preußen und Russen.
(An diese Begebenheit erinnert das Gadegaster Denkmal, dort sind auch Kanonenkugeln zu sehen.)
1854
Der Kirchturm in seiner heutigen Form wird gebaut. Ohne Kran, ohne Autos!
1856-59
Das Land wird ganz genau vermessen. Das nannte man „Separation“.
1881
Die alte Schule wird gebaut.
Die Orgel wird gebaut.
1883
Der Diest-Hof wird gegründet, eine Arbeiterkolonie für brotlose Landarbeiter.
Die Fachwerkhäuser wurden gebaut, dass sie dort essen und schlafen konnten.
Sie haben das Moor trocken gelegt, in dem große Gräben gezogen worden.
Sprichwörtlich wurde die „Kolonistenstulle“: Zur Verpflegung bekamen die Kolonisten (=Arbeiter) ganz dicke Brote, sie waren mindestens einen Daumen dick; so nannte man solche dicke Stullen in Seyda lange „Kolonistenstullen“.
1883
Die Luthereiche auf dem Kirchplatz wird angepflanzt.
1886
Eine Waldbahn, von Pferden gezogen, durchquert die Heide von Linda bis Seyda. Damit wurde Holz transportiert.
1890
Seyda ist ein Ackerbauerstädtchen. Neben einer kleinen Landwirtschaft haben viele noch einen Handwerksberuf: Zum Beispiel Schneider (Schneider Fischer vom Amtshof 5 sitzt im Schneidersitz auf seinem Tisch), Bäcker, Fleischer, Harkenmacher (Dalichow, in der Jüterboger Straße 29), Töpfer (=Ofensetzer), Stellmacher, Böttcher, Seifenmacher, Sattler, Schuhmacher, Tischler.
1894
Das rote Fußwegsystem für Seyda wurde angelegt, dazu auch Linden auf dem Markt gepflanzt.
1906
Pflasterung der Neuen Straße.
1913
Das erste elektrische Licht in Seyda!
1921
Ein Forstgehilfe, Hans Sterz, wird in der Heide von Wilderern erschossen. (Daran erinnert ein Gedenkstein in der Heide.)
1927
Die letzte Postkutsche fährt auf den Markt in Seyda.
1936
Die Heide wird Übungsplatz für Bombenflugzeuge.
1938
Aufgehetzte Jugendliche wollen den Davidsstern über der Kirchtür herausschlagen. Pastor Hagendorf stellt sich davor und verhindert das: „Der ist älter als ihr!“
1943
Englische Kriegsgefangene bauen den Wall am Fließ, um weitere Hochwasser zu verhindern.
1948
Hochwasser in der Jüterboger Straße: Dort konnte man mit großen Waschtrögen (wie mit Kähnen) fahren.
1953
Streikführer aus Wolfen und Bitterfeld werden im Pfarrhaus versteckt.
1955
Der erste Fernseher in Seyda: Ganz viele Leute drängen sich in einem Raum um einen kleinen Bildschirm.
1957 bis 1993
Tankstelle auf dem Seydaer Markt.
1975
LPG-Zeit, große Mähdrescher fahren über die Felder.
1981
Die neue Schule wird gebaut.
1991
Kirchturm bekommt neue Kugel und Kreuz. Bis dahin: Wetterhahn!
1993
Bunter Festumzug zur 625-Jahr-Feier.
1998
Die bunten Fenster in der Kirche werden wieder eingesetzt (Guter Hirte).
2000
Seydaland erzielt Preise mit Zuchtrindern.